1. Stehen im ERP-System Funktionen für die Unterstützung einer optimierten Kapazitätsauslastung und flexiblen -anpassung zur Verfügung?
Durch das aktuelle Pandemiegeschehen kommt es vermehrt zu Personalausfällen. Unternehmen stehen in dieser Situation vor der Herausforderung, spontan auf die extrem schwankenden, internen Kapazitäten reagieren zu müssen. Ähnliches gilt für die externe Kundennachfrage. Auch hierauf müssen Unternehmen schnell und flexibel Antworten finden und ihre Kapazitäten optimiert anpassen.
Ein ERP-System sollte hierfür ein grafisches Tool zur Verfügung stellen, mit dem sich die Auslastungen sowohl langfristig als auch kurzfristig simulieren und automatisiert optimieren lassen. So generieren entsprechende Module bspw. Lösungsvorschläge und passen Schichtpläne selbstständig an. Einige ERP-Lösungen setzen hier bereits KI-basierte Algorithmen ein, die in ihrer Leistungsfähigkeit weit über die gängigen Ansätze hinaus gehen. Hilfreich sind darüber hinaus Funktionen für flexible Auswärtsvergaben bzw. für die sogenannte verlängerte Werkbank. Die kann bspw. immer dann dazugeschaltet werden, wenn die eigenen Kapazitäten für die Abarbeitung des aktuellen Auftragsstatus nicht ausreichen – und zwar auch ad hoc. Intern bereits geplante und fixierte Kapazitäten können dann quasi per Knopfdruck auf eine externe Beschaffung umgestellt werden. Der gesamte Prozess – die Materialbeistellung an den Lieferanten eingeschlossen – lässt sich zudem ebenfalls über das ERP-System abwickeln.
Leitstand
Behalten Sie Ihre Fertigung jederzeit im Blick. Der Leitstand kümmert sich nicht nur um die ideale Reihenfolgenplanung, sondern unterstützt Sie auch bei der Einplanung kurzfristiger Änderungen.
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2. Unterstützt das ERP-System flexible Bevorratungsstrategien für Zukaufteile?
Produktionsunternehmen bevorraten sich in aller Regel auf bestimmten Ebenen, um Engpässe oder Produktionsstillstände zu vermeiden bzw. um kürzere Durchlauf- und damit schnellere Lieferzeiten zu ermöglichen. Die aktuell schwankende Nachfrage, anhaltende Lieferschwierigkeiten von Lieferanten oder gänzlich unterbrochene Supply Chains erfordern mitunter eine Anpassung der bekannten Bevorratungsstrategien.
Empfehlenswert ist daher der Einsatz adaptiver Module, die ein ERP-System um verschiedene Reglerkomponenten ergänzen und optimieren. Dazu zählt z. B. die automatische Identifizierung und Planung von sinnvollen Bevorratungsebenen – und zwar immer unter der Prämisse der Liefertermineinhaltung. Besonders empfehlenswert sind Module, die Disponenten aktiv eine Anpassung von Dispositionsparametern und zugehörigen Stellgrößen wie Mindestbestand oder Bestellmenge vorschlagen. Da mitunter auch sogenannte Langläuferteile von Störungen betroffen sind, schützt zudem eine angepasste Vorab-Disposition vor teuren Produktionsstillständen und Lieferterminverzögerungen.
Adaptive - Dynamischer Produktionsabgleich
Produktionsprozesse werden immer komplexer – und damit auch störungsanfälliger. Die dynamische Optimierung der Fertigungsabläufe erlaubt es Ihnen, Liefertermine auch dann einzuhalten, wenn etwas schief geht.
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3. Bildet das ERP-System interne Logistik- und Planungsprozesse über Werk- und Landesgrenzen hinaus ab?
Kaum ein mittelständisches Unternehmen verfügt heute nicht über mehrere, nationale oder internationale Standorte – sei es für den Vertrieb, Service oder die Produktion. Um effizient wirtschaften zu können, benötigen diese Unternehmen mehr denn je durchgehende Unternehmensabläufe – und zwar über Werks- und Landesgrenzen hinweg.
Für eine solche automatisierte Planung und Steuerung sollte ein ERP-System über eine Mehrwerkesteuerung verfügen. Durch sie lassen sich Unternehmensabläufe unabhängig von der Komplexität der logistischen Strukturen flexibel abbilden, Aktivitäten sinnvoll bündeln oder zentralisieren. Auf diese Weise kann auch auf Schwankungen im übergreifenden Unternehmenskontext rechtzeitig reagiert, und Stellgrößen können optimiert angepasst werden. Zu den wichtigsten Funktionen einer Mehrwerkesteuerung zählen in diesem Kontext z. B. die werksübergreifende Kapazitätsplanung, Materialdisposition und Bestandsführung. Durch erstere lassen sich über die Ad-hoc-Auswärtsvergabe bspw. Aufträge oder einzelne Baugruppen flexibel und einfach in andere Werke verlagern. Die durchgängige Materialdisposition und Bestandsführung ermöglichen wiederum einen Ausgleich kurzfristiger Bedarfsspitzen in einem Werk – z. B. durch frei verfügbare Bestände in anderen Produktionsstätten.
